von Ritualen und Gewohnheiten Teil 2
Im Teil 1 dieses Blogartikels haben wir uns dem Unterschied zwischen Rituale und Gewohnheiten angeschaut.
Kleine Rituale helfen uns zu mehr Gelassenheit und Ruhe zu finden
Und das ist heute wichtiger den je!
Wenn wir auch nur selten Gelegenheit haben in großen Gruppen Rituale durchzuführen, so stehen uns doch kleine Rituale immer offen.
Bei Kindern ist z.B. die abendliche Gute-Nacht-Geschichte oder das Einschlaflied beliebt. Im Alltag können wir leicht kleine Rituale einbauen ohne dabei zusätzlich Zeit aufzuwenden.
Kleine Rituale für den Alltag:
Los geht es schon am Morgen. Wie gestaltest du deinen morgendlichen Ablauf – ist es Gewohnheit? Ein „funktionieren“?
Mach jeden Morgen was Besonderes aus dem Tag. Denn so wie der Tag startet wird er meist auch enden. Siehe dazu auch meinen Blogartikel „Der gute Start in den Tag“.
Bevor du aufstehst, könntest du noch mit geschlossenen Augen erst einmal 2-3 tiefe ganz bewusste Atemzüge nehmen. Erkenne: bewusstes Atmen ersetzt das Denken!
Stelle dich jeden Morgen beim Zähneputzen z.B. auf ein Bein. Das bringt dich aus deiner Routine und du bist morgens schon sehr zentriert.
Sei kreativ und schau einfach, ob du am Morgen eine Sache anders machst als sonst. Alles kann sein. Wenn du es immer wieder tust (30 Tage) werden aus diesen Rituale schöne Gewohnheiten.
Du kannst es zu einem Ritual machen, den Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt mal ganz bewusst wahrzunehmen. Auch wenn du diesen Weg schon über 100Mal gegangen bist, glaube mir, man wird immer wieder Neues entdecken.
Oder du machst es zu einem Ritual jeden Tag auf diesem Weg einen bestimmten Baum zu begrüßen 😊 So werden aus den langweiligen Gewohnheiten kreative Rituale. Und aus den Ritualen dann angenehme Gewohnheiten.
Auf der Arbeit solltest du versuchen deine Pausen wirklich so zu gestalten, dass sie dir auch Erholung bieten können. Vielleicht ist es eben nicht das gewohnte gemeinsame Mittagessen mit Kollegen*innen, wo über Projekte oder Kunden gesprochen wird. Oder du erinnerst dich immer wieder an deinen Atem und legst immer wieder eine „Atempause“ (siehe dazu meinen Blogartikel). Es gibt heute nützliche Apps die dich daran erinnern.
Teile dir deinen Tag in Abschnitte ein. Z.B. der Morgen vor der Arbeit, die Arbeitszeit, die Zeit nach der Arbeit, deine Freizeit, der Abend, die Nachtruhe. So könntest du für dich ein ganz eigenes Miniritual kreieren, wie du diese Abschnitte jeweils beendest z.B.. so bleibst du leichter im gegenwärtigen Moment.
Kleine Rituale die später einfach zu Gewohnheiten werden
Du könntest z.B. nach der Arbeit eine kleine Abklopf-/ Abstreifübung machen und dabei tief durchatmen um dann für die Zeit nach der Arbeit wieder neue Energie zu haben. Wenn du dazu Anleitung benötigst, schreibe mir gerne. Mach es einfach zu einem Ritual.
Vielleicht findest du dein ganz eigenes Ritual, wie du deinen Körper auf die Nacht vorbereitest.
Schau welche Gewohnheiten du abends durch ein Ritual ersetzen kannst. Statt Fernsehen vielleicht eher ein Buch lesen (natürlich keinen Nervenkitzel). Vielleicht zündest du dir eine Kerze an und lässt den Tag noch einmal kurz und in Dankbarkeit Revue passieren. Oder du gehst noch eine kleine Runde spazieren. Oder schaust einfach für ein paar Minuten in den Nachthimmel. Finde heraus, was sich anschließend gut anfühlt für dich, sei kreativ und versinke nicht einfach auf der Couch.
Kleine Rituale werden in ca. 30 Tagen zu Gewohnheiten
Das ist die gute Nachricht. Wenn du zu Anfang auch ein wenig deinen „inneren Schweinehund“ überwinden musst. Tue es trotzdem – jeden Tag!!!
Dann werden die Dinge, die dir eigentlich gut tun zu einer Gewohnheit. Und, wie du jetzt weißt schaltet sich nach dieser Zeit dein „Autopilot“ ein und alles läuft einfach immer wieder so ab ohne darüber nachdenken zu müssen.
Und mit tiefer Erkenntnis, dass das Leben nicht nur aus Herumhetzen besteht, nimmst du dir auch ein paar Minuten des Alltags Zeit für größere Rituale.
Rituale schaffen eine gewisse Distanz zum Alltag. Eine Sonderzeit zum Auftanken. Und vielleicht nimmst du dir für unliebsame Gewohnheiten oder auch für die s.g. „Genuss-Gewohnheiten“ etwas mehr Zeit für Rituale um sie aufzulösen. Was auch immer du ändern oder auch verstärken möchtest in dir- Rituale können helfen.
Hier ein paar Beispiele für Rituale, die etwas mehr Zeit brauchen:
„Entsorgungs – Rituale“
Ein chinesisches Sprichwort sagt: „wenn du loslässt, hast du beide Hände frei“. Indem wir uns von Altem trennen haben wir die Chance auf einen Neuanfang.
Hier eignen sich besonders gut Rituale unter Einbeziehung der Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft)
- Etwas Geschriebenes oder ein Foto übergeben wir dem Feuer und lassen es so bereinigen
- Einen ausgewählten Stein „des Anstoßes“ werfen wir in den Fluss
- Einen Gegenstand, der mit einem ungelösten Streit in Verbindung steht vergraben wir im Wald
- Unlösbare Wünsche schreiben wir mit wasserlöslicher Farbe auf ein Stoffband und hängen es im Freien auf (ähnlich wie die tibetischen Gebetsfahnen) Wasser, Wind und Sonne werden sich des Textes annehmen
Was ein Ritual ausmacht ist die Feierlichkeit. Die Zeit, die wir uns nehmen dafür und das ganz bewusste Handeln. Du kannst die Rituale ganz nach deinen Wünschen gestalten.
Rituale für innere Ruhe und Stille
Hier ist die Meditation das Mittel der Wahl. Du kannst es dir zum Ritual machen, dich morgens oder abends oder wann immer es in deinen Zeitplan passt, dich für ein paar Minuten ganz still einfach hinzusetzen und nichts zu tun. Dein Geist wird anfangs sehr unruhig werden. Denn er ist es meist überhaupt nicht gewohnt nichts zu tun. Vielleicht wird dein Körper unruhig. Vielleicht spürst du das erste Mal Schmerz in einer bestimmten Körperregion. Vielleicht kommen ununterbrochen Gedanken. Das macht nichts!!! Mit der Zeit wird es besser. Wichtig ist nur, dass du es möglichst zur gleichen Zeit und jeden Tag machst.
Du kannst dich dabei auf deinen Atem konzentrieren oder ein Mantra rezitieren (beispielsweise „Om“) oder einfach nur beobachten, was in dir in dieser Zeit geschieht.
Nochmals; wenn wir eine bestimmte Handlung für ca. 30 Tage (das ist wissenschaftlich untersucht) immer wiederholen, wird es eine Gewohnheit. Und das gibt dir Sicherheit.
Rituale für mehr Lebensfreude und Lebensmut
Eine gute Möglichkeit sind geführte Meditationen. Am besten gleich morgens.
Unter meinen kostenlosen Downloads findest du z.B. eine schöne „Morgenmeditation“ oder „einfach glücklich sein“.
Mondrituale
Seit je her hat der Mond eine magische Anziehung auf uns Menschen. Ob man nun an den Einfluss des Mondes glaubt oder nicht. Mondrituale eignen sich für jeden.
Man kann sich die Energie des Mondes zu Nutze machen, sie ist unglaublich kraftvoll. Bedenken wir, dass der Mond unsere Weltmeere bewegt mit Ebbe und Flut. Und das auch wir zu mindestens 70% aus Wasser bestehen.
Wenn du etwas gehen lassen möchtest (eine unschöne Gewohnheit z.B.), solltest du ein Ritual kreieren bei abnehmendem Mond.
Wenn du einen Neustart vorhast (z.B. die Gewohnheit ersetzen oder auch größere Vorhaben), dann kann der zunehmende Mond sehr hilfreich sein. Er steht für Wachstum.
Der Vollmond steht in der Mystik für die weibliche Kraft, Euphorie und positive Energien. Fünf Tage vor und fünf Tage nach Vollmond herrscht eine besonders intensive Energie.
Diese Zeit können wir nutzen um vielleicht endlich zur Tat zu schreiten (was es auch immer sein mag). Altes Loszulassen, vielleicht in Verbindung mit einem Ritual der Elemente (s.o.). Vielleicht auch um intensiver in die Verbindung zwischen Himmel und Erde zu treten.
Die s.g. Mondatmung aus dem Yoga ist besonders intensiv bei Vollmond. Dabei wird nur durch das linke Nasenloch eingeatmet. Sie stärkt den weiblichen Aspekt in uns. Das Bewahrende, das Annehmende, Liebe und Mitgefühl.
So nun wünsche ich dir ganz viel Spaß dabei – denn das ist das Wichtigste! Sei kreativ in der Gestaltung. Alles ist möglich, wenn es sich für dich gut anfühlt.
Vielleicht hast auch Du bereits ein schönes Ritual gefunden, was du teilen möchtest. Dann schreibe gerne in die Kommentare. Es ist immer wieder inspirierend sich auszutauschen.
Alles Liebe für Dich
Deine Ines
Bild von Tom, Binja69 und JB auf Pixabay