Wissen ist nicht alles
Wissen ist nicht alles. Heutzutage können wir so gut wie alles über die verschiedensten Medien nachlesen oder -hören. Wissen wird uns von außen vermittelt, durchläuft unseren biologischen Wahrnehmungsfilter und ist im Kopf. Aber kann ich es auch in mir erkennen? Begreifen mit dem ganzen Körper?
Ich könnte Dir z.B. sagen, dass es unglaublich heilsam ist eine große alte Eiche zu umarmen. Und sicherlich hast du das auch schon von Anderen gehört. Vielleicht hast du es sogar auch anderen erzählt. Aber hast du es mal ausprobiert? Was erlebt Dein Körper dabei? Kannst Du ganz still werden und Dich auf die Kraft des Baumes einlassen? Erst so begreifst du mit dem ganzen Körper.
So, wie Du einen Geschmack nicht wirklich einem anderen erklären kannst. Du könntest den Geschmack einer Orange vielleicht mit süßlich, fruchtig, leicht säuerlich beschreiben. Aber jemand der noch nie eine Orange gegessen hat wird damit wenig anfangen können. Man muss es also selbst erlebt haben.
Auch kannst Du Dich über Bücher, Videos o.a. Medien beispielsweise alles Wissen über Fußball aneignen. Strategien, Regeln usw. So wirst Du bei eventuellen Fragen bei Freunden und Bekannten immer gute Antworten parat haben. Aber kannst Du dann auch Fußball spielen? Das ist ein ganz anderes, eben körperliches Erlebnis.
Unser Körper ist um ein Vielfaches weiser als wir es glauben.
Jedoch haben wir suggestive verlernt ihm auch zu vertrauen. Dass jeder Mensch mit ganz besonderen Fähigkeiten und Gaben ausgestattet und somit sein ganz eigenes Potenzial entfalten könnte, sollte nicht neu sein.
Der Sinn unseres Daseins ist, Erfahrungen mit und in diesem menschlichen Körper zu machen. Das bedeutet, dass du diese Erfahrungen auch wirklich mit deinem Körper machst. Also raus aus dem Kopf, aus all dem Wissen aus zweiter Hand und hinein in deinen fühlenden Körper. Genau das fällt vielen Menschen so schwer.
Das hat hauptsächlich mit Erfahrungen in unserer Kindheit zu tun. Wir haben schon sehr früh lernen müssen, dass es manchmal besser ist seine Gefühle zurückzuhalten. Einfach damit man geliebt, gemocht wird und um dazu zugehören. So passen wir uns immer mehr unser Umgebungssituation an und verlieren immer mehr den Bezug zu unserem wahren Selbst. Zu unseren eigenen Bedürfnissen.
Was Kinder lernen zum Ausdruck zu bringen sind ihre Bedürfnisse. Neben Hunger und Durst ist das v.a. das Bedürfnis nach Verbundenheit und Nähe und das Bedürfnis nach eigenen Gestaltungsmöglichkeiten- also nach Autonomie (später nennt man das dann Freiheit). Als Kind lernen wir auf spielerische Art uns selbst und die Welt zu entdecken, probieren und gestalten. Und wir haben den Drang unser, uns innewohnendes Potenzial, zu entfalten und eben zum Ausdruck zu bringen.
Das Kind lernt dann allerdings auch schnell sich anzupassen. Es eignet sich immer mehr Wissen an. So kommt es, dass sich das Kind meistens ganz gut in der Schule zurechtfindet und die anderen sagen: „Der hat sich aber gut angepasst“ Toll, gibt’s viele Belohnungen dafür.
Und so treiben wir es weiter und können dadurch auch sehr erfolgreich werden. Weil man, das was in einem lebendig war so gut unterdrücken gelernt hat, dass man immer die Erwartungen der Anderen erfüllen konnte. Dann „funktioniert“ man gut im Leben.
Allerdings ist dann auch Schluss mit Potentialentfaltung. Das Lebendige in uns schläft und wir rennen rum wie biologische Roboter.
Wie viele Menschen gibt es die klagen, nicht zufrieden sind oder es gerne anders hätten im Leben. Sie wirken auch gar nicht mehr lebendig, aber sie funktionieren eben doch, jeden Tag.
Und es geht uns alle an, denn wir sind Alle Teil dieses gesellschaftlichen Gefüges und wir sind alle, fast zwangsläufig, so groß geworden.
Es geht eigentlich überhaupt nicht um Wissen, sondern um das Verständnis um die Prozesse im Hirn und in unserem wahren Selbst.
Wir können die Programmierung in unserem Hirn ändern.
Und dabei ist es egal wie alt Du bist!!!
Wie kann das gehen?
Hier einige Inspirationen:
1.
Wissen ist natürlich eine Grundlage für mögliche Veränderung. Zunächst einmal sollten wir uns Wissen über ganz verschiedenartige Medien aneignen. Das Fernsehen ist dabei auf keinen Fall geeignet dazu.
2.
Ein nächster Schritt wäre, die Signale des Körpers wahrzunehmen und darauf tatsächlich einzugehen. Du könntest versuchen Gefühle, die Du empfindest mal in Worten auszudrücken. Schon dabei können dir erstaunliche Erkenntnis kommen! Oft sind wir nicht in der Lage Gefühle zu beschreiben, weil wir es einfach nicht gelernt haben oder verlernt haben. Oder kannst du dich erinnern, dass deine Mutter dich im Kleinkindalter mal gefragt hat „Was fühlst du denn, mein Kind?“
Wenn ich z.B. Patienten nach einer Behandlung frage, wie es ihnen geht oder was sie für Empfindungen haben, dann höre ich oft nur das Wort „gut“. Sie finden einfach keinen anderen Ausdruck dafür, weil es in unserer konditionierten Gesellschaft einfach nie eine Rolle gespielt hat, wie man sich fühlt. Alles ist auf Leistung orientiert, auf das Dazugehören. Wer diese Rolle nicht spielt wird schnell als Außenseiter bezeichnet. Und natürlich lässt sich die Masse so besser beherrschen. Es sollte möglichst kein Individualismus entstehen.
Aber genau das sind wir Menschen eigentlich. In jedem von uns steckt sein ganz persönliches, individuelles Potenzial. Fühle immer mehr in deinen Körper, vertraue und öffne dich ihm.
Was bereuen sterbende Menschen am meisten?
Fragt man sterbende Menschen was sie in ihrem Leben bereuen, so ist die Antwort nicht etwa: „Ich bereue, dass ich es nicht geschafft habe ein tolles Haus zu bauen, ein Super-Auto gekauft zu haben, einen sicheren Job zu haben oder ein regelmäßiges Einkommen zu haben“
Nein, sie sagen, „Ich wünschte ich hätte den Mut gehabt mein eigenes Leben zu leben“ „Ich wünschte ich hätte nicht so viel gearbeitet“ „Ich wünschte ich hätte das wirklich Wichtige im Leben nicht aus den Augen verloren“.
Das sollte uns zu denken geben. Also lasst uns doch alles dafür tun unser Bewusstsein dafür immer mehr zu erweitern, um so nicht erst am Sterbebett oder durch Krankheit zu erkennen, dass das Leben so viel mehr, so viel Schönes zu bieten hat.
Aber wie komme ich dorthin?
3.
Eigentlich brauchst du nirgendwo hinkommen. Denn alles was du dafür brauchst ist ja schon in dir. Du musst es lediglich ent-decken/ aufdecken. Dies geht nur, wenn du dir auch Zeit nimmst für dich selbst. Wenn du dich nicht von der äußeren Welt ablenken lässt und sehr tief in dich hineinschaust. Wir haben hier nur eine begrenzte Zeit auf Erden, also wenn nicht jetzt, wann dann?
4.
Lerne Dich zu entspannen. Denn nur, wenn Dein Körper entspannt ist, kann auch Deine Lebensenergie dorthin fließen, wo sie gebraucht wird.
5.
Die Meditation ist eine wunderbare und so nährende Methode um sich selbst zu ent-decken. Hier geht es darum unser so aktives Hirn – mit all seinem Denken zur Ruhe zu bringen, durch Konzentration auf eine Sache. Sich nicht ablenken lassen von Gedanken, Emotionen oder irgendwelchen körperlichen Empfindungen. Das hilft uns dann auch im Alltag viele Dinge gelassener zu sehen, weniger zu bewerten und immer mehr in die „Neutralität“ zu kommen. Viele Dinge werden einem dadurch erst wirklich bewusst und Vieles wird klarer erscheinen, stimmiger für dich. Dann werden wir das uns innewohnende Potential allmählich immer klarer enthüllen können.
6.
Im Alltag kannst du immer achtsamer werden. Vielleicht betrachtest du einen Baum auf einer Wiese und siehst was Entfaltung ist. Und erkennst, dass du jemand geworden bist, der gar nicht mehr viel mit Baum zu tun hat.
7.
Du könntest dich selbst immer mehr beobachten; in deinen Gedanken und in deinen Handlungen. Denn in der Regel sind wir Menschen im Hirn so konditioniert, dass wir nur reagieren, statt zu agieren. D.h. nur automatische Handlungen vollziehen ohne unser Selbst erst einmal zu reflektieren. Ja, ich weiß, dass ist nicht immer einfach. Auch ich ertappe mich immer wieder dabei. Aber es ist ein Schritt weiter hin in Richtung des s.g. „Erwachens“. Auch hierüber sind viele Bücher geschrieben worden, mit denen du zunächst einmal dein Wissen optimieren kannst. Aber, wie schon gesagt: Wissen ist nicht alles! Probiere es immer und immer wieder aus.
8.
Also nicht nur darüber reden, sondern Tun!!! Wie ich schon so oft geschrieben habe, es ist für uns alle ein Weg. Ein Weg mit unbegrenzten Möglichkeiten.
9.
Hast Du schon einmal probiert, wie es ist barfuß im Wald zu laufen? Ich kann Dir nur sagen, es ist ein irgendwie befreiendes Gefühl für Körper und Geist.
10.
Was wolltest Du ins Geheim schon immer einmal tun und hast es Dir nie erlaubt? Vielleicht musst Du da sehr sehr tief gehen um das aufzudecken. Denn oft sind es auch hier Bedürfnisse aus der Kindheit.
11.
Hast Du Dir erlaubt einmal etwas ganz Verrücktes zu tun? Oder spricht da Dein Hirn zu Dir und sagt: „So etwas macht man nicht“? oder „Dafür bin ich zu alt“
12.
Probiere Verschiedenes aus! Versuch mal ein Bild zu malen trotzdem Dein Hirn Dir sagt „Ich kann nicht malen“. Oder probiere etwas Handwerkliches. Vielleicht lernst du eine Sprache oder fängst an ein Musikinstrument zu erlernen. Und bitte gib nicht gleich beim ersten Versuch auf. Nur so kannst Du Dich immer mehr kennenlernen. Erkenne die Muster Deines Denkens und erkenne, dass dieses Denken in Deinem Kopf nicht Deinem wahren Selbst entspricht.
Hamsterrad oder Freiheit
Du kannst weiter im Hamsterrad mitlaufen oder Du kannst Schritt für Schritt in Deinem Leben für Veränderung sorgen. Es ist Deine Entscheidung und es Dein Leben. Wenn Du heute rundum glücklich und zufrieden bist, gibt es keinen Anlass für Dich etwas zu verändern. Wenn es da allerdings Dinge in Deinem Leben gibt, mit denen Du (noch) nicht so zufrieden bist, kannst Du das ändern. Ganz besonders dann solltest Du das tun, wenn Du chronisch krank bist. Du bist kein Opfer, Du bist der Macher Deines Lebens.
In diesem Sinne: Alles Liebe für Dich und ganz viel Mut
ähnliche Artikel:
Die schönste Reise Deines Lebens
Bilder auf diesem Blogartikel von Wikimedia, Comfreak, Daniela Dimitrova auf Pixabay und Ines Domdey