Kontrolle

Kontrolle

13. September 2020 0 Von Ines
Lesezeit 3 Minuten

Kontrolle ist gut – Vertrauen ist besser!

Anlehnend an mein kleines E-Book „10 Wege zu mehr Gelassenheit“ möchte ich mich heute dem Punkt „Kontrolle abgeben“ näher zuwenden.

Schon früh in der Kindheit werden wir darauf konditioniert alles kontrollieren zu müssen. Das gibt uns irgendwie ein Gefühl von Vorhersehbarkeit und Sicherheit.

Wie gesagt; es ist lediglich ein Gefühl von welchem wir uns leiten lassen.

So bilden sich im Laufe der Jahre immer festere Vorstellungen in unserem Gehirn, was wir brauchen um glücklich zu sein, wie wir sein müssen um „genug“ zu sein. Was kann ich alles tun um den gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden? Was glaube ich erwartet man von mir?

Mit diesen Vorstellungen erschaffen wir uns ein verzerrtes Bild vom Leben an sich, welches nicht mehr unseren ureigensten Bedürfnissen entspricht.

Kopfschmerz

In dieser Illusion vom Leben sind wir gezwungen bestimmte Werte, ob Materielle oder Ideelle, ständig aufrecht zu erhalten. Diese Kontrolle erfordert enorm viel Energie. Unsere „To-Do-Liste“ wird länger und länger. Mitunter wird unser Alltag minutiös geplant und wir legen uns selbst immer mehr Regeln auf.

Unser Ego (Verstand) wird dadurch immer machtvoller, weil es ständig (und das ist seine Natur) nach Anerkennung strebt.

So fällt es z.B. schwer die geplante Feier mit den Freundinnen abzusagen, weil ich eigentlich furchtbar müde bin. Ich könnte ja wichtige Neuigkeiten verpassen oder ich gehöre dann vielleicht nicht mehr dazu oder was würden die Anderen von mir denken?

Es entwickeln sich Bilder in unserem Kopf wie unser Partner/ Partnerin oder auch Mitmenschen aus unserer Familie oder dem unmittelbaren Umfeld sein müssen oder wie sie in bestimmten Situationen reagieren sollten.

Wir fühlen uns allzu oft regelrecht gezwungen Dinge zu tun, die „man“ eben tut. Und wenn etwas nicht so läuft, wie es in das Konzept unseres Verstandes passt, dann spüren wir in uns Widerstand, Ärger, Wut bis hin zu körperlichen Schmerzen.

Letztendlich erlauben wir dem Leben nicht, sich zu zeigen, wie es wirklich ist. Es ist die Angst davor, was passieren würde, wenn wir die Kontrolle abgeben. Trotzdem wir uns immer wieder in negativen Emotionen wiederfinden, die durch schmerzhaften Erlebten entstanden sind, versuchen wir gerade diese zu vermeiden. Auch diese Kontrolle erfordert enorm viel Energie.

Nichts ist wirklich vorhersehbar

Mit Sicherheit konntest auch Du schon feststellen, dass jedoch immer wieder Dinge in Dein Leben kommen, die Du nicht vorhersehen konntest. Die Du weder steuern noch kontrollieren konntest. Seien es schmerzliche oder auch erfreuliche Erfahrungen.

Wie wäre es, wenn wir hin und wieder es zulassen könnten, dass wir vergangenen schmerzlichen Erfahrungen Raum geben gesehen, gefühlt und aufgelöst zu werden um damit auch all die damit verbundenen Glaubenssätze abzulösen?

Loslassen

Dieses Loslassen erfordert Arbeit an sich selbst. Es ist nicht möglich im Strudel des Alltags herauszufinden wo die wirklichen eigenen Werte liegen. Welche überzogenen Ansprüche ich an mich selbst stelle oder was für Glaubenssätze in mir verankert sind. Dazu braucht es viele Momente der Stille in denen ich mein wahres Selbst immer mehr (wieder)entdecke.

Vertrauen

Damit wächst in uns ein Vertrauen, fern ab von unseren Vorstellungen, Begrenzungen und Bilder unserer Gesellschaft, unserer Kindheit und den bisher erlebten Erfahrungen. Einfach ein Vertrauen ins Leben und das im Grunde alles Gut ist, so wie es ist.

Denn sicherlich hast auch Du schon erfahren, dass schmerzhafte Momente in Deinem Leben, so schlimm sie auch gewesen sein mögen, Dich bewusst oder unbewusst haben wachsen lassen und sogar Deine größten Erfolge daraus hervorgegangen sind. Denn wenn alles immer okay gewesen wäre hättest Du niemals einen Grund gehabt es wirklich gut zu machen.

Kontrolle abgeben erfordert Hingabe und Vertrauen. So, wie wenn Du nachts schläfst. Dann ist Dein analytischer Verstand (Dein Ego) vollkommen abgeschaltet und Dein Gehirn beginnt wertungsfrei zu verarbeiten.

Wenn wir nach und nach immer mehr Kontrolle abgeben, geben wir dem Leben eine Chance sich vor uns in all seinen prachtvollen Seiten zu zeigen. Wir verurteilen Situationen oder Menschen nicht mehr, sondern akzeptieren das was ist. Du entscheidest immer selbst ob Du zerbrechen oder wachsen möchtest.

In Wahrheit hast Du nie Kontrolle! Das Leben passiert einfach.

Welche Erfahrungen hast Du diesbezüglich? Glaubst Du, dass Vertrauen gut ist- Kontrolle besser? Erinnerst Du Dich an Situationen in Deinem Leben, die Du nicht wirklich gewollt hast, die Dich aber ein ganzes Stück weiter brachten?

Ich freue mich über Eure Kommentare.

Fotos in diesem Beitrag von Ines Domdey

Hier geht es zu meinem Buch „10 Wege zu mehr Gelassenheit“ (kostenlos zum Download

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